Die Nachfrage bei den Rangern ergab, dass die Aufstiegsroute zur Herðbreið schneefrei sei und daher ohne Eisausrüstung zu begehen ist. Also fuhr ich wieder zum Wanderparkplatz westlich des Berges und machte mich an den Aufstieg. Die Route von dort zum Gipfel überwindet ungefähr 1000 Höhenmeter, wovon 800m aus einer steilen Schotterhalde bestehen und die restlichen 200m deutlich flacher aus groben Lavablöcken bestehen. Der untere Teil des Berges besteht aus Palagonit, den der Vulkan bei einer subglazialen Eruption im Eiszeit-Gletscher abgelagert hat. Als der Vulkan aus dem Gletscher auftauchte, erhielt der Palagonit-Sockel eine Art Deckel aus fester Lava mit einem kleinen Krater am Gipfel. Durch diese feste Lavaschicht wurde der Palagonit nach dem Abschmelzen des Gletscher am Ende der Eiszeit vor der Erosion geschützt und der Vulkan ist auch heute noch in seiner markanten Form erhalten. Die Aussicht vom Gipfel war an diesem Tag nicht ganz perfekt, da die Untergrenze der lockeren Bewölkung mit der Gipfelhöhe übereinstimmte. Nach dem Abstieg bin ich dann noch zur Hütte am Kverkfjöll gefahren, wo ich die Nacht verbrachte. Nach Auskunft der Hüttenwarte war der Gletscher für den Aufstieg zum Kverkfjöll bis fast zum Gipfel ausgeapert, so dass für den Aufstieg nur Steigeisen und Eispickel nötig war aber keine Seilsicherung. Allerdings hieß es auch, dass mit starkem Wind zu rechnen sei. Mit diesen Informationen machte ich mich am nächsten Morgen an den Aufstieg. Ich nutzte den flachen Teil des Gletschers als Brücke über den Fluss und suchte mir einen Weg durch die Gletscherspalten zur gegenüber liegenden Seitenmoräne. Nach etwas Strecke auf der Moräne ging es dann wieder aufs Eis Richtung Gipfel. Auf etwa halber Höhe habe ich dann allerdings wegen immer stärker werdendem Gegenwind aufgegeben und umgedreht. Beim Abstieg nutzte ich dann die Fußgängerbrücke über den Gletscherfluss. Den Rest des Tages nutzte ich noch zur Weiterfahrt nach Laugarvellir, um noch ein zweites Mal den warmen Wasserfall zu genießen.
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Campingplatz am Kverkfjöll, Herðubreið im Hintergrund
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